ibs-Teilnehmer bauen Pavillons für Flüchtlinge

Veröffentlicht am: 15. Oktober 2015

Auch die Teilnehmer der Berufsvorbereitung im Bereich Garten- und Landschaftsbau engagieren sich für das Übergangswohnheim für Flüchtlinge in Hastedt (ÜWH Hastedt). Sie errichteten drei Pavillons für den Innenhof der Flüchtlingsunterkunft. Die Pavillons sind aus Holz gefertigt und dienen als Unterstände bei Regen und als Treffpunkt für Familien.

Soziales Engagement plus berufliche Kompetenzerweiterung

„Wir haben in zwei Bauphasen mit den Jugendlichen gearbeitet“, berichtet Regina Vensky, Ausbilderin im ibs für den Bereich Garten- und Landschaftsbau. „Die Jugendlichen haben im August zunächst vier Tage lang den Untergrund vorbereitet und die Platten verlegt – das war harte Arbeit!“ Im September wurden dann die Pavillons gesetzt. „Da haben wir erlebt, dass einige Teilnehmer handwerklich richtig geschickt sind“, sagt Margret Giesbers, die zweite Ausbilderin im Garten- und Landschaftsbau beim ibs. „Alle haben viel gelernt. Der Vorteil war, dass wir nicht nur einen, sondern drei Pavillons gesetzt haben. Beim Wiederholen von Handgriffen konnte jeder Arbeitsschritt trainiert werden.“

Flüchtlinge und ibs-Teilnehmer arbeiten gemeinsam

Für die Familien aus Albanien, dem Kosovo, aus Irak und Syrien war das eine gute Gelegenheit, selbst mit anzupacken und ihre Erfahrungen mit einzubringen. Beim Plattenverlegen haben die Bewohner mitgeholfen. „Es gab einige kräftige Männer, die mitgearbeitet haben. Die Frauen haben uns mit Kaffee und Kuchen versorgt“, berichtet Regina Vensky. Zwischendrin wirbelten die Kinder herum. „Kaum stellten unsere Teilnehmer den Spaten zur Seite, hatten die Kinder ihren Spaß damit.“

Pavillons als Treffpunkt für Flüchtlingsfamilien

In den Pavillons können die Familien jetzt zusammensitzen, ein Schwätzchen halten, wenn die Kinder im Innenhof spielen. Weil in den Wohnungen nicht geraucht wird, suchen die Raucher hier Schutz vor dem Regen. Und wer pflegt die Grünpflanzen, die um die Pavillons angepflanzt wurden? „Darum kümmern sich die Familien, die hier leben“, versichert Regina Vensky.

Soziales Engagement des ibs e.V. für Flüchtlinge

Den Anstoß zu dieser Verschönerungsaktion gab Ralph Niehoff, auch ein Ausbilder beim ibs. Unter seiner Regie betreiben die Teilnehmer aus dem Berufsfeld Lager/Handel die Kleiderkammer im Übergangswohnheim. „Im Sommer hat uns die Heimleitung angesprochen, ob wir nicht beim Aufstellen von Pavillons unterstützen könnten.“ Die AWO konnte über Sponsorengelder das Material bereitstellen. „Da haben wir nicht lange überlegt und intern beraten, wie wir das mit unseren laufenden Ausbildungen umsetzen können.“

ibs e.V. unterstützt gemeinnützige Einrichtungen und Projekte mit konkreten praktischen Dienstleistungen. Dazu gehört zum Beispiel der „Integrationsbeitrag“ für das ÜWH auf dem Gelände des Klinikums mit Kleiderkammer und Innenhofgestaltung.

Lebendige Begegnung der Kulturen

Diese gemeinsame Aktion war für alle Beteiligten eine schöne Erfahrung. Das Zusammenarbeiten und die Pausen mit Kaffee und Kuchen sind gemeinsame Erlebnisse, die Fremdes vertraut machen und Kontakte aufbauen. Und wo die Sprache als Brücke nicht sicher trägt, sind es die vielen kleinen Alltagsgesten, die alle miteinander verbinden.

 

Copyright © Oktober 2015 ibs Institut für Berufs- und Sozialpädagogik e.V., Text und Fotos: Dagmar Koch-Zadi