ibs organisiert Kleiderkammer für Flüchtlinge

Veröffentlicht am: 13. Oktober 2015

Jugendliche des ibs organisieren eigenverantwortlich eine Kleiderkammer für Flüchtlinge und erweitern so ihre beruflichen und sozialen Kompetenzen. Die Flüchtlinge ihrerseits haben in den Jugendlichen kompetente Ansprechpartner, die oft ihre Sprache sprechen. Eine klassische Win-Win-Situation.

Soziale Kompetenzen der Jugendlichen des ibs stärken

„Wir sehen unser Engagement als Integrationsbeitrag. Und das ist nicht nur einseitig gemeint – im Gegenteil.“, erläutert Ralph Niehoff. Unter der Regie des Ausbilders betreiben Jugendliche des ibs seit April 2015 die Kleiderkammer im Übergangswohnheim auf dem Gelände des Zentralkrankenhauses in Bremen. „Denn viele Jugendliche, die im ibs an den Berufvorbereitungsmaßnahmen teilnehmen, sind selbst Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund oder kennen die Situation der Flüchtlinge sogar oft aus eigenem Erleben. Der Effekt ist laut Niehoff oft erstaunlich: „Vormals schüchterne Jugendliche können beispielsweise mit ihren Sprachkenntnisssen punkten und blühen auf, weil sie helfen können.“

Hand in Hand – Berufliche Erfahrungen sammeln für verschiedene Ausbildungsgewerke des ibs

In diesem Projekt arbeiten alle Jugendlichen und alle Gewerke des Bereichs Handel, Wirtschaft, Handwerk zusammen. Die Teilnehmer aus dem Berufsfeld Lager/Handel erlernen ganz praktisch wie Wareneingang, Kommissionierung von Waren und die Ausgabe von Waren funktionieren. Auszubildende der anderen Berufsfelder helfen, die Spenden aufzubereiten.

Soziales Engagement für Flüchtlinge in Eigenregie

Die Ausgabe der Kleidung, Schuhe und Spielzeug organisieren die jugendlichen Teilnehmer aus dem Berufsfeld Lager/Handel des ibs eigenständig. Ein- bis zweimal pro Woche öffnen sie die Türen der Kleiderkammer für die Bewohner des Übergangswohnheims. Die Teilnehmer geben konkrete Hilfestellungen im Kontakt mit den Flüchtlingen, sie informieren,  sie beraten, sie helfen. Sie können dabei oft ihre Muttersprache einsetzen und tragen so maßgeblich dazu bei, dass Barrieren und Missverständnisse abgebaut werden.

Gezielte Spendenaufrufe, Sammlung und Sortierung von Kleiderspenden

Damit die Kleiderkammer immer eine gute Auswahl bietet, organisieren die Jugendlichen aus dem Berufsfeld Lager/Handel regelmäßig gezielte Spendenaufrufe. So wird sichergestellt, dass nur die Spenden gesammelt werden, die wirklich notwendig sind. Dann sortieren und sichten die Auszubildenden die eingehenden Sachspenden wie Kleidungsstücke, Spielsachen und Gebrauchsgegenstände.

Notwendige Reparaturen oder Aufbereitungen der Spenden erledigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der anderen Berufsfelder im ibs: Kleidungsstücke in der Hauswirtschaft, Kleinmöbel in der Holz- oder Metallwerkstatt oder farbliche Verschönerungen in der Malerwerkstatt. Je nach Art der Spende kommen die verschiedenen Gewerke des ibs zum Einsatz.

Win-Win-Situation für Jugendliche in den Berufsvorbereitungen und für Flüchtlinge

Die Jugendlichen haben sich für dieses Projekt freiwillig gemeldet. Teilweise kennen sie die Situation von Flüchtlingen aus eigener Erfahrung. Sie können ihre kulturellen und sozialen Kontakte einbringen. Darüber hinaus können sie ihre Sprachkenntnisse anwenden und bekommen dadurch einen entscheidenden Impuls zu mehr Selbstwertgefühl. Dieses Projekt bietet Jugendlichen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse zum Wohl der Flüchtlinge einzusetzen. Speziell die Auszubildenden und BvB-Teilnehmer aus dem Berufsfeld Lager/Handeln erweitern so ihre beruflichen und sozialen Kompetenzen.

 

Copyright © Oktober 2015 ibs Institut für Berufs- und Sozialpädagogik e.V., Text & Fotos: M. Witte