ibs-Deutschkurs: Eintrittskarte in ein neues Leben

Veröffentlicht am: 10. März 2016

Das ibs bietet Deutschkurse für Asylbewerber an. „Jeder weiß – deutsche Sprachkenntnisse sind unerlässlich, um im Alltag der Bundesrepublik zurechtzukommen“, sagt Dagmar Koch-Zadi. Sie ist als Bereichsleiterin im ibs unter anderem für den Bereich „Migration & Bildung“ zuständig und verantwortet dieses Kursangebot. Die Mitarbeiter und Teilnehmer des ibs haben inzwischen eine ganze Reihe von Projekten für Flüchtlinge angestoßen und umgesetzt. So wurden beispielsweise die Räume von Fluchtraum e. V. renoviert und Gartenpavillons für das Übergangwohnheim Bremen-Mitte angefertigt und aufgestellt.

Prämiertes Flüchtlings-Projekt im ibs

Besondere Anerkennung erhielt das Projekt Kleiderkammer, die jugendliche Teilnehmer aus dem Berufsfeld Lager/Handel unter der Leitung von Ausbilder Ralph Niehoff im Übergangswohnheim Bremen-Mitte für Flüchtlinge organisieren. Für dieses Engagement erhielt das Team im Februar 2016 die Auszeichnung „jung und aktiv in Bremen“, überreicht von der Sozialsenatorin Anja Stahmann.

Deutsche Sprachkenntnisse sind das A und O

„Mit unseren Kursen wollen wir den Geflüchteten auch den Einstieg in das Berufsleben erleichtern“, so Koch-Zadi. Der Deutschkurs des ibs schafft dafür die Basis. „Mit praxisnahen Übungen werden Sprechen, Lesen, Schreiben und Verstehen geübt.“ Für Asylbewerber aus Eritrea, Iran, Irak oder Syrien kann dieser Kurs also die Eintrittkarte in ein neues Leben sein.

Interview mit Rami Almosa (29), Teilnehmer am Deutschkurs des ibs

Rami Almosa ist ein Student aus Syrien. Vor drei Monaten floh er aus seiner Heimatstadt Homs. Nun wohnt er in einem Übergangswohnheim in Bremen. Seit letztem Dezember nimmt der 29jährige an einem Deutschkurs des ibs teil. Shari Viola Sha, Lehrgangsleiterin der Deutschkurse im ibs, hat ihn zu seiner Situation befragt.

ibs: Wie lange sind Sie schon in Deutschland?
Almosa: Ich bin vor drei Monaten nach Deutschland gekommen. Ich habe an der Albath Universität in Homs sechs Jahre Jura studiert.
ibs: Wie ist das Leben für Sie in Deutschland?
Almosa: Ich bin momentan nicht besonders zufrieden mit meiner Situation. Das Leben besteht im Moment hauptsächlich aus Warten. Alles dauert sehr lange, vor allem die Behördengänge.
ibs: Wie ist Ihr Tagesablauf?
Almosa: Ich verbringe meine Zeit meistens mit meinen Freunden. Ich bin viel mit dem Fahrrad unterwegs und besuche jeden Tag den Deutschkurs.
ibs: Würden Sie sagen, der Deutschkurs hilft Ihnen in der Bewältigung des Alltags?
Almosa: Ja sehr. Leider haben wir kaum die Möglichkeit, Deutsch zu sprechen, da wir keinen Kontakt zu den Menschen haben. Auch in unserem Wohnheim spricht das Personal Arabisch und Türkisch. Man spricht also höchstens beim Einkaufen Deutsch.
ibs: Was gefällt Ihnen an Bremen besonders gut?
Almosa: Die Bremer. Ich finde die Bremer sehr freundlich. Was mir auch besonders gefällt, ist die kulturelle Vielfalt.
ibs: Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft?
Almosa: Ich wünsche mir, hier in Deutschland ein neues Leben aufbauen zu können. Ich möchte hier gerne mein Studium beenden und einen Job finden.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg, vielen Dank für das Gespräch.

 

Copyright © März 2016 ibs Institut für Berufs- und Sozialpädagogik e.V., das Interview führte: Shari Viola Sha