Europäische Bildungsexperten an ibs Akademie

Veröffentlicht am: 6. Juli 2015

Eine Weiterbildung für gemeindenahe Serviceleistungen für ältere Menschen zu entwickeln und zu erproben, ist die Aufgabe des europäischen Projekts „Advancing Competences in the European Senior Service Sector“ (ACE)“. Auf dem zweiten Projekttreffen, das am 30. Juni und 1. Juli in der ibs Akademie stattfand, wurde der Grundstein für die neue Weiterbildung gelegt. Das Projekt wird von der Europäischen Union für drei Jahre im Rahmen des Programms Erasmus+ gefördert. Zu den Partnern gehören Bildungsträger, kommunale Dienstleister und Reha-Einrichtungen aus Italien, Litauen, Tschechien, Ungarn und Deutschland.

„Aufsuchende Altenarbeit“ als Bremer Praxisbeispiel
Wie das Alltagsleben mit gemeindenaher Versorgung aussieht, konnten die europäischen Gäste im „Familienzentrum Mobile“ in Hemelingen live erleben. Projektleiterin Gaby Dönselmann stellte das Konzept der „Aufsuchenden Altenarbeit“ vor. Hier konnte „best practice“ erlebt werden, wie das Miteinander der Generationen gestaltet wird und wie nah die Serviceangebote an den Bedarfen älterer Menschen orientiert sind.

Konzeption für neue Weiterbildung ‚Senior Service Worker‘
„Nach zwei Tagen intensiver Arbeit haben wir nun die Konzeption der Weiterbildung für ‚Senior Service Worker‘ (Serviceleistungen für ältere Menschen in der Gemeinde) verabschiedet“, berichtet stolz Elisabeth Lanwer-Eilers, Bereichsleitung der ibs Akademie. Dabei gilt es, die unterschiedliche Ausgangssituation für die Versorgung älterer Menschen in den Partnerländern und die Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung adäquat zu berücksichtigen. Denn Ziel des Projektes ist es, mit diesem neuen Jobprofil und der Weiterbildung Versorgungslücken zu schließen und attraktive berufliche Perspektiven zu eröffnen. „Europa bedeutet Vielfalt und Vielfalt bringt in Bewegung. Deshalb nutzen wir europäische Bildungsprojekte für die Weiterentwicklung unserer Angebote in der ibs Akademie.“

Die geplante Weiterbildung orientiert sich am Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) und wird etwa 200 Stunden umfassen. Neben einem Basismodul zur Orientierung im Tätigkeitsfeld besteht der Kurs aus sieben Module zu gesundheitsbezogenen und haushaltsnahen Dienstleistungen, zum Networking, zur Freiwilligenkoordination sowie zur technischen Assistenz für die Unterstützung der Selbständigkeit älterer Menschen (z.B.  sensorische Raumüberwachung, „intelligenter Fussboden“, elektronische Medikamentenbox etc.).

Erfahrungen der Bremer Partner-Institutionen eingeflossen
„In Bremen haben wir eine besondere Ausgangssituation, die für unsere Projektarbeit sehr inspirierend ist“, erläutert Dagmar Koch-Zadi, Bereichsleitung in der ibs Akademie. Die Pflege- und Versorgungslandschaft in Bremen hat sich schon lange den Herausforderungen gestellt, ältere Menschen in der Gemeinde in ihrer Selbständigkeit zu unterstützen. Mit Modellprojekten sind innovative Wege beschritten worden, wie etwa der „Aufsuchenden Altenarbeit“ oder der Schulung und Einbindung von Freiwilligen. Von diesen Erfahrungen konnten die Vertreter des Familienzentrums Mobile, dem Quartiersmanagement Hemelingen und der Bremer Volkshochschule berichten. „Dieses Praxiswissen ist für die Entwicklung der Weiterbildung für Senior Service Worker ein wertvoller Beitrag.“

Informationen:
Zum Erasmus+ Projekt und zu den Partnern: „Advancing Competences in the European Senior Service Sector“

Copyright © Juli 2015 ibs Institut für Berufs- und Sozialpädagogik e.V. Verfasserin: D. Koch-Zadi.