Neu: Präventionsbeauftragte in der Pflege
Veröffentlicht am: 3. März 2015Ende Februar feierten die ersten Experten für gewaltfreie Pflege mit ihren Vorgesetzen den erfolgreichen Kursabschluss. 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus stationären und ambulanten Einrichtungen begannen im Juni 2014 mit ihrer berufsbegleitenden Fortbildung „Präventionsbeauftragte in der Pflege“ an der ibs Akademie.
Elisabeth Lanwer-Eilers, Leiterin der ibs Akademie, machte in ihrer Abschlussrede nochmal deutlich, wie verantwortungsvoll das Aufgabengebiet für Präventionsbeauftragte ist. Aber wie genau definiert sich dieses Aufgabengebiet?
Präventionsbeauftragte sind qualifizierte Ansprechpartner für Mitarbeiter, Bewohner und Angehörige mit dem Ziel Gewalt in der Pflege zu verhindern. Sie gehen dazu aktiv auf die Pflegenden zu, deeskalieren und leiten in schwierigen Situationen kollegiale Beratungen an. Sie sind Experten für die Vermeidung von freiheitseinschränkenden Maßnahmen und beraten im Alltag. Gerade im letzten Jahr wurde das Thema „Gewalt in der Pflege“ nicht nur in der Fachwelt kontrovers diskutiert.
Der Einsatz und die Schulung von Präventionsbeauftragten ist ein komplett neues Feld mit vielen Unbekannten. Im Unterricht stand darum auch immer wieder die Umsetzung in die Praxis im Mittelpunkt. „Damit aus diesem Projekt eine Erfolgsgeschichte wird, brauchen unsere Teilnehmenden Rückhalt und Unterstützung von ihren Leitungen.“ beschreibt Elisabeth Lanwer-Eilers die Voraussetzung für das Gelingen der Fortbildung.
Darum waren die Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen der Teilnehmenden von Beginn an in die praktische Umsetzung einbezogen. Auf einem Treffen im Herbst 2014 in der ibs-Akademie konkretisierten die Teilnehmenden und ihre Vorgesetzten gemeinsam die Einsatzbereiche und Aufgaben. Die vereinbarten Schritte wurden bereits im Verlauf der Weiterbildung umgesetzt.
Im Forum Ellener Hof stellten die Heim- und Pflegedienstleitung beim Angehörigenabend die Präventionsbeauftragte mit ihren Aufgaben vor. Auch in den Häusern der Hansagruppe werden die Präventionsbeauftragten unterstützt. Thorsten Ahrens, Bereichsleiter operativer Bereich der Hansagruppe, versichert: „ Wir nehmen die Schulung sehr ernst und werden alles für die Umsetzung in den Hansa-Häusern tun“. So hat die Präventionsbeauftragte im Hansa Wohnstift in Nordhorn zunächst die Aufgabe, gemeinsam mit den Teams die zugewandte Ansprache weiter zu entwickeln. Andere Teilnehmer führten in ihren Einrichtungen die Kollegiale Beratung bei schwierigen Pflegesituationen in die Teambesprechungen ein oder nahmen Kontakt zum Heimbeirat auf.
Die frischgebackenen Präventionsbeauftragten sind hochmotiviert und nehmen ihre Aufgabe sehr ernst. Für sie ist die Rückendeckung durch ihre Vorgesetzten und Leitungen ganz besonders wichtig, weil sie wie Pioniere ihre Aufgaben im Prozess entwickeln und noch nicht auf feste Strukturen und eingespielte Abläufe zurückgreifen können.
Bei der Abschlussveranstaltung machte Elisabeth Lanwer-Eilers nochmal deutlich, dass die ibs Akademie für die weitere Begleitung und Unterstützung der Absolventen zur Verfügung steht: „Wir organisieren gern regelmäßige Treffen für Sie, damit Sie ihre ersten Erfahrungen gemeinsam zu reflektieren können“.
Im Juni 2015 beginnt ein neuer Kurs Weiterbildung Präventionsbeauftragte in der Pflege. Nähere Informationen auch telefonisch bei Elisabeth Lanwer-Eilers unter 0421-3900120.
Copyright © März 2015 ibs Institut für Berufs- und Sozialpädagogik e.V. Verfasserinnen: Elisabeth Lanwer-Eilers/ M. Witte