Eine Ära endet
Veröffentlicht am: 24. August 2016Mechthild Schöller-Stindt, Leiterin der Berufsfachschule Altenpflege Osterholz-Scharmbeck, geht in den Ruhestand.
Ende August ist es soweit: Nach fast 50 Arbeitsjahren und gut 15 Jahren in der verantwortungsvollen Position einer Schulleitung wartet nun ein selbstbestimmtes Leben auf die erfahrene Pädagogin.
Bemerkenswerte berufliche Karriere
Krankenschwester, Stationsleiterin, Diplom Psychologin, Psychotherapeutin, Lehrbeauftragte und Schulleiterin – die Karriere von Mechthild Schöller-Stindt ist bemerkenswert. 1951 geboren in Marktbreit in Bayern, absolvierte sie nach der allgemeinen Schulpflicht zunächst zwei Jahre lang eine Fachschule für Sozialberufe in Würzburg.
Schnell war ihr Berufswunsch klar: Krankenschwester. Nach ihrer Ausbildung in Nürnberg ging sie nach Berlin und arbeitete dort in verschiedenen psychiatrischen Kliniken, zuletzt als Stationsleitung.
Um sich für die Neurologie und Psychologie weiter zu qualifizieren, begann Mechthild Schöller-Stindt 1980 ein Studium der Psychologie mit dem Schwerpunkt Gesundheitswesen an der Universität Bremen. 1988 schloss sie dieses Studium als Diplom Psychologin ab, „zwischendurch“ heiratete sie und bekam drei Kinder.
Es folgten rund 13 Jahre Berufstätigkeit als Lehrkraft, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an Bremer Pflegeschulen und an der Uni Bremen. Einer ihrer fachlichen Schwerpunkte war damals schon Palliativ Care und Hospiz, lange bevor diese Angebote im deutschen Pflegemarkt etabliert wurden.
15 Jahre Leiterin der Berufsfachschule Altenpflege OHZ
2001 las Mechthild-Schöller-Stindt dann ein Stellenangebot des Instituts für Berufs- und Sozialpädagogik e. V. (ibs). In Osterholz-Scharmbeck wurde eine Schulleitung für die Berufsfachschule Altenpflege gesucht.
Die erfahrene Lehrkraft bewarb sich und so begann dann im Mai 2001 die „Ära Schöller-Stindt“ an der Berufsfachschule Altenpflege in Osterholz-Scharmbeck. „Sie hat die Pflegelandschaft in Osterholz-Scharmbeck maßgeblich geprägt“ weiß Maike Voigts, Leiterin des Bereichs Gesundheit und Soziales im ibs.
Fachlichkeit, Engagement und innovative Ideen
Voigts lobt die Fachlichkeit, das Engagement und die innovativen Ideen ihrer Mitarbeiterin: „Mechthild war und ist äußerst anerkannt und beliebt bei unseren Partnern und natürlich auch bei unseren Lehrkräften und Schülern“. Schöller-Stindt hätte sich während der langjährigen Zusammenarbeit immer durch neue pädagogische Konzepte ausgezeichnet.
So hat die beliebte Schulleitung alljährlich Projektwochen zu unterschiedlichen Schwerpunkten mit ihren Schülern durchgeführt. Themen waren beispielsweise „Leben und Wohnen im Alter“, „An Demenz Erkrankte pflegen“ oder „Gewalt gegen Pflegende“. Auch das Sommerfest und die Kooperationen für Auslandspraktika gehen ebenfalls auf das Konto von Schöller-Stindt.
Die Schüler, die unter ihrer Leitung an der Berufsfachschule Osterholz-Scharmbeck ausgebildet wurden, sind begehrte Arbeitskräfte in den sozialpflegerischen Einrichtungen der Umgebung.
Die bessere Verzahnung der beiden Lernorte Schule und praktische Ausbildungsstelle stand auch im Mittelpunkt des letzten, großen Projekts der Pflegepädagogin: um die praktische Ausbildung in den Partnereinrichtungen zu optimieren, entwickelte Mechthild Schöller-Stindt gemeinsam mit den Praxisanleitungen und mit ihrem Team ein umfangreiches Curriculum für die praktische Ausbildung.
Mit Mechthild Schöller-Stindt geht eine Pflegeexpertin mit hohem Ansehen in den Ruhestand. Ihr Fachwissen und ihre Innovationen werden deutliche Spuren in der Altenpflegeausbildung im Landkreis Osterholz hinterlassen.
Copyright © August 2016 ibs Institut für Berufs- und Sozialpädagogik e. V., Text/Fotos: M. Witte