Demenzbotschafter: Engagement der ibs Akademie in Hemelingen

Veröffentlicht am: 13. Januar 2016

Die ibs Akademie ist im Bremer Stadtteil Hemelingen fest verankert. Im Netzwerk „Alte Vielfalt“ hat die Akademie am Konzept Demenzbotschafter mitgearbeitet.

So lange wie möglich eigene Entscheidungen treffen, ein erfülltes Leben führen … und das mit der Diagnose Demenz: Geht das überhaupt? Ja, das kann gehen, wenn Betroffene und ihre Familien in ihrer Nachbarschaft und ihrem Quartier Verständnis, Unterstützung und Hilfe finden. An diesen Themen arbeitet das Netzwerk „Alte Vielfalt“ in Bremen-Hemelingen. In ihr sind öffentliche und private Anbieter der ambulanten und stationären Altenhilfe vernetzt.

Fortbildungskompetenz der ibs Akademie für Stadtteilprojekt

Erst wenn Freunde, Nachbarn, Behördenmitarbeiter und Geschäftsleute im Quartier unterstützen und mitwirken, ist ein Leben für Menschen mit Demenz in ihrer gewohnten Umgebung möglich. Wenn Angehörige fehlen oder nicht erreichbar sind, sind Menschen mit Demenz auf ihre unmittelbare Umgebung angewiesen. „Das Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure sowie die Gestaltung eines Hilfemix von Laien und Profis ist die Zukunft der Versorgung“, fasst Elisabeth Lanwer-Eilers die Entwicklungen zusammen. Als Bereichsleiterin der ibs Akademie ist sie für die Planung und Durchführung der Fort- und Weiterbildungen für Pflegeberufe zuständig. „Als Anbieter von Aus-und Weiterbildungen in der Pflege können wir uns nicht mehr allein auf die Schulung der Profis konzentrieren, sondern wollen und müssen unsere Kompetenz in Schulungen für Freiwillige einbringen.“ Somit habe das Engagement im Netzwerk „Alte Vielfalt“ nahegelegen.

Demenzbotschafter für Hemelingen: Idee und Aufgabe

Die ibs Akademie hat den Anstoß für die Schulung zu Demenzbotschafter im Stadtteil gegeben und das Konzept maßgeblich mit entwickelt. Demenzbotschafter werben im Stadtteil für mehr Verständnis für die Erkrankung. Sie sind Freiwillige, die auf Veranstaltung, in Schulen und Kindergärten, in Vereinen oder einfach nur in ihrer Nachbarschaft über die Krankheit informieren. Ziel ist es, die Erkrankung aus der Tabuzone zu holen und mehr Sicherheit im Umgang mit Demenz zu erlangen. Die Interessenten werden für diese Tätigkeit mit einer kostenlosen Schulung in der ibs Akademie vorbereitet.

Mitarbeit im Stadtteilnetzwerk lohnt sich auch für Europa

In die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „Alte Vielfalt“ fließen auch die Erfahrungen aus den internationalen Projekten der ibs Akademie ein. In Zusammenarbeit mit europäischen Partnern erarbeitet die Akademie mit „Advancing Competences in the European Senior Service Sector (ACE)“ ein neues Jobprofil. Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Erprobung einer Weiterbildung für so genannte „Senior Service Worker“, die gemeindenahe Dienstleistungen für ältere Menschen anbieten. Das Projekt wird mit Unterstützung des EU-Programms ErasmusPLUS für drei Jahre gefördert.

 

Copyright © Februar 2016 ibs Institut für Berufs- und Sozialpädagogik e. V., Text: E. Lanwer-Eilers