Abfälle reduzieren – Umwelt und Ressourcen schonen

Veröffentlicht am: 2. Februar 2015

Teilnehmer bauen Klapp-Hocker aus Lattenrosten/Kooperation mit Entsorgung kommunal

Das Konzept scheint simpel: Statt ausrangierte Lattenroste wegzuwerfen, werden sie einem neuen Nutzen zugeführt. Der Lattenrost wird in seine einzelnen Bestandteile zerlegt und zu einem Klapphocker neu zusammen gebaut – ganz ohne Zusatz „externer“ Teile.

Diese preisgekrönte Idee kommt von Gerda Marie Notholt, Studentin der Hochschule für Künste Bremen (HfK). Sie war Teilnehmerin eines Kooperationsprojekts der HfK mit Entsorgung Kommunal zum Thema „Upcycling“, und hat im abschließenden hochschulinternen Wettbewerb mit ihrer Idee prompt den ersten Platz gemacht.

„Heutzutage wird viel zu oft Brauchbares aussortiert und weggeworfen“ sagt Gerda Marie Notholt, „wie man unsere Wegwerfgesellschaft sensibilisieren könnte, das eigene Verhalten zu reflektieren, beschäftigt mich in meinem Studium sehr. Es war auch ein Ansatz beim Entwurf des Hockers.“

Vor einigen Monaten hatte der Umweltbetrieb Bremen/Entsorgung kommunal bei ibs-Werkstattleiter Erwin Lau angefragt, ob mehrere Exemplare des Hockers  in der Holzwerkstatt des ibs nachgebaut werden können. „Wir haben schon öfter zusammengearbeitet, deswegen haben wir sofort zugesagt“, so Lau, „und natürlich hat uns auch das Produkt begeistert.“

Anfang Dezember des vergangenen Jahres ging es los. Entsorgung kommunal stellte dem ibs die ersten ausrangierten Lattenroste aus der regulären Sperrmüllsammlung zur Verfügung. Unter der Anleitung von Erwin Lau und dem Ausbilder Dieter Schulte-Kersmecke fingen Auszubildende zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung aus dem 1. Ausbildungsjahr und Teilnehmer aus der Berufsvorbereitung mit dem Nachbau der Hocker an.

Bastian Preuß, angehender Fachpraktiker für Holzverarbeitung, ist stolz auf „sein“ Produkt: „So ganz einfach war das nicht. Die Lattenroste sind unterschiedlich konstruiert und ich musste jeden Hocker individuell bearbeiten“. Am Anfang stand die gemeinsame Planung. „Wir alle haben uns Gedanken gemacht, wie wir die Hocker bestmöglich nachbauen können“, erzählt Dieter Schulte-Kersmecke. „Nach einigen Entwürfen haben die Auszubildenden eine Schablone entwickelt und hergestellt.“ Mit einer solchen Schablone konnten die Hocker dann „in Serie“ gefertigt werden.

Aus einem Lattenrost wird ein Klappbarer-Hocker hergestellt. Die Ideengeberin Gerda Marie Notholt war zwischenzeitlich mehrere Male im ibs, um die Arbeiten zu begleiten: “Die Azubis haben den Entwurf wirklich gut umgesetzt. Bei meinen Besuchen konnte ich auch noch einiges über Holzbearbeitung dazu lernen.“

Bisher haben die ibs-Teilnehmer insgesamt sechs von zehn Lattenrosten recycelt. Die fertigen Hocker werden an den Umweltbetrieb Bremen zurückgegeben und intern genutzt und ausgestellt.

Andrea Fenske,  zuständig für die Unternehmenskommunikation Entsorgung kommunal freut sich für alle Beteiligten, dass diese tolle Kooperation zustande gekommen ist: „Der Hocker ist ein klasse Beispiel dafür, dass unsere „Abfälle“ nicht auf dem Müll landen müssen, sondern mit Kreativität zu wahren Schätzen werden können. Ich danke dem ibs für das Engagement und die freundliche Unterstützung.“

Copyright © Februar 2015 ibs Institut für Berufs- und Sozialpädagogik e.V. Verfasserin: S. Akay/A. Fenske